Was ist eigentlich eine Akupressurmatte und für wen ist sie geeignet? Dringen die Stacheln durch die Haut? Fühlt man sich danach besser? Diese Fragen beantwortet wir Ihnen im folgenden Artikel und geben Ihnen auch noch ein paar Übungen mit auf die Matte.
Die Herkunft und Philosophie der Akupressur
Akupressur ist eine bewährte Methode der traditionellen chinesischen Medizin. Der Lehre nach strömt eine Lebensenergie durch jeden Menschen. Wenn dieser Energiefluss blockiert wird, erkrankt der Mensch. Durch Akupressur wird daher Druck auf spezielle Punkte am Körper ausgeübt, die die Energie in den Meridianen ( „Leitbahnen“ in denen die Lebensenergie, das Qi, fließt) wieder zum Fließen bringen sollen. Es gibt mehrere hundert Akupressur-Punkte am menschlichen Körper. Die Punkte, die bei der Akupressur stimuliert werden, sind die gleichen wie bei der Akupunktur. Insgesamt liegen 361 verschiedene Akupressurpunkte auf den Hauptmeridianen. Bei der Akupressur werden sie durch Druck mit den Fingern stimuliert. Meist können die wichtigsten Punkte ertastet werden, weil sie etwas schmerzempfindlicher sind.
Für wen sind Akupressurmatten geeignet? Und für wen nicht?
Gesundheitsbewusste Menschen, Yoga-Fans aber auch Menschen mit Schmerzen, Schlafstörungen und Migräne nutzen Akupressurmatten, um ihr Wohlbefinden zu steigern. Sie lösen damit Verspannungen ganz einfach von zu Hause aus, indem sie ihre Durchblutung steigern und damit den Rücken, Kopf und andere Körperteile entspannen.
Sie haben Angst vor Nadel? Kein Problem! Die Spitzen der Akupressurmatte dringen nicht unter die Haut, vielmehr spürt man durch die Oberflächenverteilung nicht die einzelnen Nadeln sondern eine großflächige Wärme, die aufgrund der Durchblutungsförderung der Haut zustande kommt. Sollte Ihnen der Gedanke, mit bloßem Körper auf einer Akupressurmatte zu liegen aber Sorgen bereiten, dann tragen Sie einfach ein dünnes T-Shirt.
NICHT geeignet ist die Benutzung einer Akupressurmatte bei offenen Wunden, Knochenbrüche oder akuten Entzündungen im Bereich der Akupressurpunkte. Solange aber der Körper im Bereich der Akupressurpunkte intakt ist, kann eine Behandlung durch Akupressur gelingen. Es empfiehlt sich aber immer, zunächst Rücksprache mit dem Arzt zu halten.
Risiken und Nebenwirkungen sind in Zusammenhang mit der Akupressur übrigens keine bekannt. Nach einer erfolgten Behandlung kann es manchmal zu einem leichten Schwindelgefühl kommen, das aber nur kurz anhält. In diesem Fall sollte man die Behandlung am besten noch einige Minuten im Sitzen oder Liegen ausklingen lassen.
Die Anwendung der Akupressurmatte
Die Akupressurmatte ist vielseitig anwendbar. Sie kann genutzt werden, um etwa Nacken, Schulter, Kopf, Arme, Beine oder Füße zu stimulieren. Akupressur ist grundsätzlich zur Selbstbehandlung geeignet.
Schaffen Sie sich dazu eine entspannende Umgebung und legen Sie sich für 5 - 15 min. auf die Akupressurmatte und das Akupressurkissen. Atmen Sie tief ein und spüren Sie die beruhigende Tiefenwirkung. Ein leichter Schmerz ist dabei in Ordnung, es sollte aber nicht übermäßig unangenehm werden.
Tragen Sie als Anfänger/in gerne dünne Sportbekleidung, wenn Sie sich auf die Akupressurmatte legen. Das erleichtert den Einstieg und ermöglicht es, sich schneller an die Spitzen zu gewöhnen.
5 Übungen für die Akupressurmatte
1. Rücken und Nacken
Legen Sie sich mit dem Rücken flach auf der Akupressurmatte. Platzieren Sie Ihren Nacken oder den Hinterkopf auf dem Akupressurkissen. Falls Sie kein Akupressurkissen haben, nutzen Sie einfach ein normales Kissen mit einer angenehmen Höhe. Halten Sie diese Position solange wie es für Sie angenehmen ist. Normalerweise sind das einige Minuten.
2. Hüftbeuger
Besonders bei Menschen, die viel sitzen, neigt der Hüftbeuger dazu, sich zu verkürzen. Dies kann zu einer schlechten Haltung und Verspannungen führen. Mit der folgenden Übung können Sie daher den Hüftbeuger aktivieren. Legen Sie dazu das Akupressurkissen oder die Akupressurmatte (mit einem gewickelten Handtuch darunter) auf den Boden und legen Sie sich mit der Hüfte, dort wo die Beine ansetzen, auf das Kissen.
3. Hüfte und Beine
Entspannen Sie Ihre Ober-und Unterschenkel, indem Sie verschiedene Positionen auf der Matte ausprobieren. Legen Sie sich mal seitlich (wie im Bild dargestellt) oder setzen Sie sich mit dem Po vor die Matte und legen Sie die ausgetreckten Beinen darauf.
4. Lendenwirbelsäule
Klemmen Sie das Kissen oder die Akupressurmatte (mit einem gewickelten Handtuch darunter) auf der Höhe des unteren Rückens zwischen sich und die Stuhllehne. Das kann die Durchblutung im Lendenwirbelbereich erhöhen und dadurch Verspannungen lösen.
5. Füße
Anfänger setzen sich für diese Übung auf einen Stuhl und legen Ihre Füße auf die Akupressurmatte. Falls Ihnen diese Stimulation zu gering ist, stellen Sie sich mit beiden Füßen auf die Akupressurmatte. Dies ist aus einer sitzenden Position heraus einfach zu bewältigen.
Tipp für Anfänger: Lassen Sie sich Zeit! Sie müssen nicht beim ersten Versuch schon 15 Minuten auf der Akupressurmatte liegen können. Probieren Sie verschiedene Übungen zwanglos aus und achten Sie auf die Reaktionen Ihres Körpers.
Falls Ihnen die Gewöhnung schwer fällt, probieren Sie die Akupressurmatte auf einer Yogamatte liegend aus und tragen sie dünne Sportbekleidung. Viel Erfolg!
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